Die Geschichte des Heimatvereins Niederntudorf e. V.
Ein Blick in die Vergangenheit, der die Zukunft von Niederntudorf prägt
Der Heimatverein Niederntudorf ist eine lebendige Gemeinschaft, die seit über einem halben Jahrhundert die Geschicke des Dorfes maßgeblich mitgestaltet. Der Verein ist geprägt von Engagement, Gemeinschaftssinn und dem Wunsch, Tudorf zu einem Ort zu machen, an dem sich alle wohlfühlen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Erinnerungskultur, die die Geschichte des Dorfes lebendig macht, um daraus für die Zukunft zu lernen.
Die Anfänge – Fremdenverkehr und erste Projekte
Niederntudorf liegt im unteren Almetal, an der Grenze zur Paderborner Hochfläche und war mit seiner großen Waldfläche ein beliebtes Ausflugsziel auch für Besucher aus dem naheliegenden Ruhrgebiet. So diente der Fremdenverkehr für Gaststätten und Höfe des Dorfes als weitere Erwerbsquelle. Die steigenden Besucherzahlen führten dazu, dass am 14. April 1967 der „Fremdenverkehrsverein Niederntudorf e. V.“ mit 17 Mitgliedern gegründet wurde. Mit dem Ziel, die Ferienunterkünfte zu erhalten, zu erweitern und das Dorf für Besucher attraktiv zu machen.
Wachstum und Zusammenwachsen – Umbenennung und Ausbau
Mit zunehmendem Interesse der Oberntudorfer an der Gestaltung der beiden Dörfer und am Ausbau des Fremdenverkehrs wurde der Verein am 11. März 1970 in Verkehrsverein Tudorf umbenannt.
Die Übernachtungen stiegen von 2.494 im Jahr 1969 auf beeindruckende 18.440 im Jahr 1972. Tudorf etablierte sich als führender Fremdenverkehrsort in der Region. Vorallem für Gäste aus dem bergischen Land, Berlin und Holland.
Als die Übernachtungszahlen u.a. aufgrund des lästigen Zubringerverkehr zwischen Soest und der Autobahnauffahrt Haaren zurückgingen, hat sich der Verein weitere Schwerpunkte gesetzt: die Pflege eines sauberen Ortsbildes, die Einrichtung von weiteren Wanderwegen sowie die Aufstellung von Ruhebänken sind hier beispielhaft zu nennen. Die Satzung wurde erweitert, um Aktivitäten wie das Pflanzen von Schutzhecken, die Pflege von Wanderwegen und die Erhaltung von historischen Gebäuden. Der Ortsteil Oberntudorf hat einen eigenen Heimatverein gegründet und eigene Schwerpunkte gesetzt. Das war ein Grund für eine erneute Umbenennung auf der ordentlichen Mitgliederversammlung am 10.03.1977 in „Heimat- und Verkehrsverein Tudorf e. V.“
Engagement für Heimat und Umwelt – Erfolge und Auszeichnungen
Der Heimatverein Niederntudorf versteht sich als Bindeglied aller Vereine und Gemeinschaften im Dorf. Bereits in den 1970er Jahren hat sich das Dorf unter der Führung des Heimatvereins an dem Dorfwettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden – unser Dorf hat Zukunft“ beteiligt und den Wettbewerbsgedanken in die Gestaltung des Dorfes einfließen lassen.
Ein bedeutender Erfolg war die Auszeichnung als „Bundesgolddorf“ im Jahr 2001. Dieser Titel würdigt die nachhaltigen Bemühungen des Vereins und seiner Akteure, die Umwelt zu schützen, die Lebensqualität zu verbessern und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Der Verein hat maßgeblich dazu beigetragen, Tudorf zu einem Ort zu machen, der durch seine Natur, seine Kultur und seine Gemeinschaft beeindruckt.
Eine alte Dorfgaststätte – Ein Zuhause nicht nur für den Heimatverein
Gemeinsam mit dem Volkstanzkreis Niederntudorf wurde im Jahr 1998 eine alte Dorfgaststätte erworben und in zahlreichen ehrenamtlichen Arbeitseinsätzen renoviert und umgebaut. So entstand das Vereinshaus nicht nur für die beiden Vereine, sondern ein „Heimathaus Spissen“ für das ganze Dorf, das auch anderen Vereinen und der Dorfgemeinschaft zur Verfügung steht. Im Jahre 2025 konnte hier ein Dorfarchiv eröffnet werden, das die Dorfgeschichte und auch die Vereinsgeschichte dokumentiert.
Blick in die Zukunft
Der „Heimatverein Niederntudorf e.V.“ ist auch heute aktiv und offen für neue Mitglieder. Die jüngsten Veränderungen im Vorstand, die Einbindung junger Menschen und die kontinuierliche Arbeit in Projektteams zeigen, dass der Verein lebendig bleibt und sich stets weiterentwickelt. Ziel ist es, Tudorf auch für zukünftige Generationen attraktiv zu gestalten und zu erhalten.
Aufgaben/Ziele im Wandel der Zeit
In den Anfängen ging es neben der Unterstützung der Ferienunterkünfte auch um weitere ausschließlich gemeinnützige Vereinsaufgaben, wie die öffentliche Gesundheitspflege, Erhaltung der Arbeitskraft, Pflege der Heimatliebe und das Erschließen heimatlicher Schönheiten.
Mitte/Ende der 70er Jahre änderten sich die Aktivitäten zu: Erstellung und Kennzeichnung von Wanderwegen, Aufstellung von Ruhebänken und Papierkörben, Erstellung von Pensionsverzeichnissen, Ortsprospekten und Wanderkarten, jährliche Entrümpelungsaktionen, Bepflanzung/Begrünungen im Dorfbereich, Bau der Rundbank an der Friedenseiche, Erstellung des Wetterpilzes, Errichtung von Platkatsäulen, Herausgabe des Veranstaltungskalenders und im März 1979 übernahm der Verein vom Pfarrgemeinderat die Blockhütte am Beilingsberg.
Ende der 90er wurde neben den genannten Aufgaben zusätzlich das Heimathaus Spissen übernommen und bis heute in zahlreichen Arbeitseinsätzen gehegt und gepflegt.
Seit 2023 (nach der sehr prägenden Corona-Zeit) wurden die Aufgaben in verschiedene Projektteams aufgeteilt. Näheres dazu siehe
Besondere Aktionen und Erfolge
1979 Übernahme der Blockhütte am Beilingsberg
1998 Übernahme des Heimathaus Spissen
1999 Verhinderung einer Sanierung „Verputzen“ des Kirchturms; mit großer Unterstützung aus dem ganzen Dorf konnte die steinsichtige Sanierung durchgeführt werden
2001 Bundesgolddorf
2023 Verhinderung der Ausbeutung des Steinbruchs (inkl. 200 LKW’s pro Tag durchs Dorf, Feinstauberhöhung, etc)
2024 Der Niederntudorfer Komponist Alfred Rose wird wieder in der Klavierschule Bisping-Rose genannt
2025 Eröffnung Dorfarchiv
Einige Auszeichungen und Produkte des Heimatvereins






