Alme

Die Alme

Die Alme ist ein etwa 59,1 km langer, linker und südlicher Zufluss der Lippe in den beiden nordrhein-westfälischen Kreisen Hochsauerland und Paderborn.

Verlauf des Flusses

Die Almequelle liegt im Hochsauerlandkreis im Norden der Briloner Höhen, die aus stark zerklüfteten Kalkstein mit einer Dicke von 600 bis 1400 m besteht. Oberirdische Fließgewässer versickern dadurch in Klüften und lösen den Kalk auf, wodurch im Untergrund der Hochfläche große Hohlräume entstehen. Im Briloner Dorf Alme tritt das unterirdisch fließende Wasser an der niedrigsten Stelle (320 bis 322 m ü. NHN) in Form von Überlaufquellen wieder an die Oberfläche. Die Hauptquelle ist ein Karstquellteich mit einem Durchmesser von etwa 30 m und einer mittleren Schüttung von 400 l/s. Vom Dorf Alme fließt die Alme durch die Ortschaften Harth mit seinem Ortsteil Ringelstein, Siddinghausen und Weine nach Büren. Hiernach fließt sie über Brenken, wonach sie die Bundesautobahn 44 unterquert, und Ahden, Wewelsburg mit der gleichnamigen Burg und Niederntudorf nach Alfen. Nach dortigem Unterqueren der A 33, von der sie anschließend noch zweimal überbrückt ist, nimmt die Alme bei Borchen die Altenau auf und fließt durch Wewer, wonach sie zunächst nochmal die Autobahn 33 und dann die Bundesstraße 64 unterquert und vorbei an der Paderborner Kernstadt verläuft. Dann unterquert sie die Bundesstraße 1, bevor sie in Schloß Neuhaus in die Lippe mündet.

Die Wassertiefe beträgt 0,2 m bis 1,80 m und variiert je nach Standort stark. Die Alme ist in Niederntudorf viele Monate im Jahr trocken. Die Ursache liegt in der Verkarstung im Flussbereich. Durch unterirdische Risse und Hohlräume in dem kalkhaltigen Gestein versickert das Wasser. Ein Großteil des Wassers fließt bei Ahden unterirdisch in Richtung des Flusses Heder bei Salzkotten. In Borchen fließt die Alme dann wieder. Herausgefunden hat man dies, nachdem das Wasser als Experiment grün eingefärbt wurde, um zu sehen, wo das Wasser wieder auftaucht. Dadurch ist die Alme viele Monate im jahr trocken. Doch dies war nicht immer so. In den 1950er und 1960er Jahren trug sie zumindest so viel Wasser, dass einigeTudorferinnen und Tudorfer in ihr schwimmen lernten. Dennoch hat die die Alme hat in der Vergangenheit immer wieder für Hochwasser in Niederntudorf gesorgt, zuletzt im Dezember 2023.

Geschichte

Der Name taucht urkundlich erstmals im Gaunamen ‚Almango‘ (852–884) auf. Er leitet sich vom germanischen Adjektiv ‚*alma-‚ ‚wachsend, anschwellend‘ ab.

Bis zur Installation der Wasserleitung durch das Alme-Zentral-Wasserwek dient die Alme bis zum Jahr 1906 als wichtigster Wasserspender für unseren Ort. Auch in den Folgejahren bis zum beginn der 1970er Jahre fuhren Landwirte mit ihren Wasserwagen in den Fluss, um die Behälter mit Wasser aufzufüllen und diese anschließend als Tränke zu den Viehweiden zu bringen (vgl. Ortschronist Anton Bielemeier 2001-2012).

Außerdem lieferte der Fluss bis weit in das vorige Jahrhundert hinein das Wasser als Antrieb für die Mühlen in der Flussaue. Sowohl die Mühle Jürgens unterhalb des Kappelsberges wie auch die Mühle Koke im Unterland an der Mühlenstraße dienten den Dorfbewohnern aber auch den Bauern der Nachbarorte (Oberntudorf, Haaren, Helmern) als Getreidemühlen (vgl. Anton Bielemeier).

Auch für die in Tudorf lebenden Jüdinnen und Juden hatte die Alme im 19. Jahrhundert bis Anfang des 20. Jahrhundertes eine wichtige Bedeutung: Im so genannten „Jakobskolk“, eine bestimmte Stelle im Almeverlauf Richtung Alfen, wurden die Jüdinnen und Juden damals getauft.In der Nähe befindet sich übrigens auch der Tudorfer Judenfriedhof.

Besonderes

Besondere Phänomene der Alme in Niederntudorf sind die so genannten Quellschwemmkegel – runde, trichterförmige, temporäre Quellen, die durch das Karstgebiet entstanden sind. Mehr Infois zu Quellschwemmkegel gibt es hier:

Die Alme tangiert an nur zwei Stellen die Wohnbebauung in Niederntudorf: Im Lohweg und an der Mühlenstraße. Mehr zu den Almebrücken in Niederntudorf unter folgendem Link:

Aufgrund der Alme gibt es zwei Viadukte in Niederntudorf:

Alme-Radweg

Entlang der Alme führt der beliebte Alme-Radweg von Brilon-Alme bis Paderborn. natürlich führt der insgesamt ca. 70 KM lange Weg auch durch Niederntudorf. Mehr Infos zum Alme-Radweg gibt es bei der Touristikzentrale Paderborner Land:

Mehr Infos auf Wikipedia:

Viadukt Richtung Alfen / Paderborn
Foto: R-E-AL (Wikimedia commons-User)
Volle Alme – ein eher seltenes Bild – Foto: R-E-AL (Wikimedia commons-User)

Hochwasser

Foto: Heimatverein Niederntudorf
Foto: Heimatverein Niederntudorf